Jabuka - Das Apfelfest
Operette in 3 Akten
Musik von Johann Strauss
Text von Max Kalbeck und Gustav Davis
Uraufführung: 12. Oktober 1894 im Theater an der Wien (Österreich)
Am 14. Dezember 1893 schreibt in Wien Johann Strauss an seinen jüngeren Bruder Eduard Strauss folgende Zeilen: "Gäbe Gott, dass die Zeller'sche Operette (gemeint ist "Der Obersteiger", UA am 05.01.1894 in Wien) durchgreift – dann werde ich einer grossen Plage enthoben sein – denn um die Operette heuer noch fertig zu kriegen, hätte ich noch eine Riesenarbeit zu bewältigen." Die hier angesprochene Operette "Jabuka - Das Apfelfest" wird dann erst zehn Monate nach Zellers "Der Obersteiger" am 12. Oktober 1894 im Theater an der Wien uraufgeführt. Die Rolle des Gerichtsdieners Joschko spielt Alexander Girardi.
Rollen
Mirko von Gradinaz, ein Adeliger (Tenor)Vasil von Gradinaz, ein Adeliger (Tenor)
Mischa, ein reicher Bauer (Bass)
Jelka, dessen Tochter (Sopran)
Petrija, deren Tante (Mezzo)
Bambora, Fabrikant (Bariton)
Annita, dessen Tochter (Sopran)
Joschko, ein Gerichtsexekutor (Buffo)
Franjo, sein Helfer (Bariton)
Staklo, ein Wirt (Bass)
Sava, ein Diener des Mirko (Bariton)
Handlung
1. Akt: Im serbischen Süd-Ungarn, Ende des 19. Jhdts.
Die beiden verarmten adeligen Brüder Mirko und Vasil aus Gradinaz wollen ihre finanziellen Probleme durch den Verkauf ihrer verfallenen Burg an Bambora, einen reichen Fabriksbesitzer, lösen. Außerdem hoffen die Brüder beim Apfelfest in Ravica eine reiche Braut zu finden. Der Wirt Staklo erzählt ihnen von Jelka, einer schönen und reichen Bauerntochter, die die Schönheitskönigin auf dem Apfelfest sein wird. Da erscheint der Gerichtsexekutor Joschko. Die beiden Brüder haben nun Angst, Joschko würde ihnen ihr letztes Eigentum nehmen, bevor sie es an Bambora verkaufen können.
Da erscheint der reiche Bauer Mischa mit seiner schönen Tochter Jelka. Er ist verärgert weil sein Wagen eine Panne hat und er deshalb nicht rechtzeitig zum Apfelfest komme. Mirko flirtet mit Jelka. Für einen Kuss würde er ihr seinen Wagen zur Verfügung stellen, aber Jelka ist abweisend. Um sich zu rächen und um das Mädchen zu gewinnen, überredet Mirko den Exekutor Joschko, er möge mit dem Wagen als ungarischer Magnat ankommen und Jelka statt nach Ravica zu ihm nach Gradinaz fahren.
2. Akt: Im Schloss in Gradinaz
Die Dienerschaft im Schloss Gradinaz beschwert sich, dass sie nicht am Apfelfest teilnehmen können. Mirko beruhigt sie damit, dass er selbst das Fest veranstalten und alle als seine Gäste einladen werde. Es dürfe nur niemand Jelka verraten, dass sie nicht in Ravica ist. Mirko trifft also letzten Vorbereitungen für Jelkas Ankunft. Als Jelka ankommt, ist sie überrascht und verlangt ein Zimmer für sich alleine. Mirko gibt ihr sein Schlafzimmer.
Das Landvolk freut sich, dass Speisen und Getränke kostenlos sind und feiert das Apfelfest Jabuka. Wenn ein Junge in ein Mädchen verliebt ist, beißt er beim jährlichen Apfelfest "Jabuka" in einen Apfel und schickt ihn seiner zukünftige Braut. Ist das Mädchen ebenfalls in ihn verliebt, beißt auch sie in den Apfel. Kommt der Apfel aber ohne diesen zweiten Biss zurück, so bedeutet dies eine Ablehnung. Mirko gibt einen Apfel an Jelka, doch sie wirft ihm diesen vor die Füße.
3. Akt
Der betrunkene Joschko verrät die ganze Wahrheit und Bambora will mit seiner Tochter sofort abreisen. Mischa beschuldigt nun Joschko des Betruges, bittet ihn aber, zwischen Jelka und Mirko zu vermitteln. Als dies endlich gelingt, stimmt auch Bambora einer Heirat seiner Tochter mit dem verarmten Adeligen Vasil zu. Ein neues Fest beginnt und alle sind glücklich.