Operetten-Lexikon

Trail by Jury (Ein Geschwornengericht)

Romantische Operette in 1 Akt
Musik von Arthur Sullivan
Text von William Schwenck Gilbert
Uraufführung: 25. März 1875 im Royalty Theatre in London (Großbritannien)

In der einaktigen Operette "Trail by Jury" geht es um ein gebrochenes Eheversprechen. Richter und Rechtsordnung werden als Parodie der Vorgänge an den Gerichtshöfen gezeigt. Die Verteidigung des Angeklagten stellt ein Meisterstück des englischen Humors dar. Die Uraufführung des zweiten Bühnenwerkes von Gilbert & Sullivan findet am 25. März 1875 im Royalty Theatre in London statt. In seiner ersten Spielzeit erreicht das beim Publikum sehr beliebte Werk 131 Aufführungen. Am 11. Oktober 1884 kommt im Savoy Theatre eine Neubearbeitung zur Aufführung, die der Komponist Arthur Sullivan selbst dirigiert.

Rollen

Richter (Bariton)
Angelina, die Klägerin (Sopran)
Edwin, der Angeklagte (Tenor)
Anwalt der Klägerin (Bariton)
Gerichtsdiener (Bassbariton)
Sprecher der Geschworenen (Bass)
beisitzender Richter
erste Brautjungfer

Brautjungfern, Geschworene, Anwälte und Zuschauer (Chor)

Handlung

Im Gerichtssaal 
Der Gerichtsdiener ermahnt die Geschworenen, nur der Klägerin zuzuhören. Was der Angeklagte zu sagen hat, bräuchten sie nicht zu beachten. Der Angeklagte Edwin erklärt, dass er die Klägerin sitzen gelassen hat, weil sie ihm zu langweilig war und er sich einer anderen Frau zuwendete. Der Richter betritt den Gerichtssaal und erzählt, dass er nur deshalb zu seiner jetzigen Stellung gekommen ist, weil er die Tochter eines reichen Staatsanwalts umworben hat. Dieser unterstützte dann seine Richterkarriere so lange, bis er die Tochter sitzen gelassen hat. Die Geschworenen und Zuschauer sind begeistert vom Richter, der soeben gestanden hat, das gleiche Unrecht wie der Angeklagte begangen zu haben. Die Klägerin Angelina erscheint im Brautkleid und mit ihren Brautjungfern im Gerichtssaal. Ihr Anwalt beschreibt in einer bewegenden Rede Edwins Verrat. Edwin bietet an, sowohl die Klägerin als auch seine neue Geliebte zu heiraten. Der Richter findet diesen Vorschlag vernünftig, aber der Verteidiger protestiert. Angelina jammert über den Verlust, mit dem Ziel, dass die Geschworenen Edwin zu einer Schadenersatzzahlung verurteilen. Edwin behauptet Raucher, Trinker und Rohling zu sein und die Klägerin hätte ihn ohnehin keinen Tag ausgehalten. Der Schadenersatz könne daher nur sehr gering sein. Der nunmehr ungeduldige Richter bietet letztlich an, Angelina selbst zu heiraten, um den Fall endlich abschließen zu können. Nun sind alle einverstanden und die Operette hat ihr glückliches Ende.