Zigeunerliebe
Romantische Operette in 3 Akten
Musik von Franz Lehar
Text von Alfred Maria Willner und Robert Bodanzky
Uraufführung: 8. Januar 1910 im Carltheater in Wien (Österreich)
Nach dem Welterfolg mit "Die lustigen Witwe" im Jahre 1905 und "Der Graf von Luxemburg" 1909 versucht Franz Lehar neue musikalische Wege zu gehen. Mit der Operette "Zigeunerliebe" schafft er 1910 die Verbindung zwischen großer dramatischer Oper, schwungvollem Wiener Walzer und temperamentvoller ungarischer Folklore. Das Werk ist ein regelrechter "Zwitter" zwischen den beiden Genres Oper und Operette. Opernhafte Szenen mit grossem Orchesterklang wie bei Wagner oder Puccini wechseln ab mit typisch operettenhaften Liedern der leichten und fröhlichen Art. Dies macht es dem Zuschauer schwer, sich auf das Werk einzustellen, wie es schon in einer Uraufführungskritik von 1910 heißt. Unter dem Titel "Garaboncias diak" kommt das Werk in einer Neufassung als Oper 1943 in Budapest zur Aufführung.
Rollen
Peter Dragotin, Gutsbesitzer und Bojar (Bariton)
Zorika, seine Tochter (Sopran)
Julcsa, Zorikas Amme (Alt)
Jolan, Dragotins Nichte (Soubrette)
Jonel Bolescu, ein junger Bojar (Tenor)
Ilona von Köröshaza, Gutsbesitzerin (Sopran)
Kajetan Dimitreanu, Sohn des Bürgermeisters (Tenor buffo)
Jozsi, ein Zigeunergeiger (Tenor)
Mihaly, der Wirt (Bass)
Moschu, Dragotins Kammerdiener
Bojaren und Bojarinnen, Gutsbesitzer, Offiziere und Soldaten
Zigeuner und Zigeunerinnen, Musikanten, Jugendliche und Volk
Handlung
1. Akt: In Ungarn und Rumänien zu Beginn des 19. Jhdts.
Zorika Dragotin soll sich mit dem reichen Bojaren Jonel Bolescu verloben. Aber eigentlich ist sie in dessen Halbbruder, den Zigeunergeiger Joszi verliebt. Am liebsten würde sie mit Joszi auf und davon gehen. Um sich entscheiden zu können, entsinnt sich Zorika des alten Volksglaubens, dass ein Mädchen, wenn es in der Verlobungsnacht Wasser aus dem Fluss Czerna trinkt, in die Zukunft sehen kann. So trinkt sie vom Flusswasser und erlebt im Traum ihre mögliche Verbindung mit Joszi.
2. Akt: Der Traum
Zorika und Joszi haben ihre Heimat verlassen. Auf dem Gut der Ilona von Köröshaza soll ihre Hochzeit stattfinden. Zorika möchte endlich richtig verheiratet sein, aber Joszi will nur eine Zigeunerhochzeit ohne Verpflichtungen. Er liebt nämlich auch die Gutsbesitzerin Ilona. Da kein Pfarrer anwesend ist und die Hochzeitsgäste und Verwandten die Braut nicht mehr kennen wollen, wird die Hochzeit ein grosses Fiasko und Zorika flüchtet vor der Schande. Joszi tröstet sich bei Ilona.
3. Akt: Auf Dragotins Gut
Als Zorika wieder aufwacht, ist sie froh, dass alles nur ein Traum war. Nun weiß sie, dass sie zu Jonel gehört. Nun kann die Verlobung zwischen Zorika und Jonel gefeiert werden. Der Zigeunergeiger Joszi sieht nun ein, dass er Zorika verloren hat und geht betrübt in die Ferne.
Musiknummern
Hör' ich Cymbalklänge
Es liegt in blauen Fernen
Zorika, Zorika, nun bist du mein
Nur die Liebe macht uns jung