Operetten-Lexikon

Die Dubarry

Operette in 9 Bildern
Musik von Karl Millöcker und Theo Mackeben
Text von Richard Genee, F. Zell (eigentl. Camillo Walzel), Paul Knepler, Ignaz Michael Welleminsky und H. M. Cremer
Erstaufführung: 14. August 1931 im Admiralspalast in Berlin (Deutschland)

"Die Dubarry" ist eine Neufassung der Operette "Gräfin Dubarry" von Karl Millöcker rund um die Titelfigur der Marie-Jeanne Becu, Comtesse Du Barry. Das Originaltextbuch stammt von Richard Genee und F. Zell (eigentl. Camillo Walzel) und wurde von Paul Knepler, Ignaz Michael Welleminsky und H. M. Cremer bearbeitet. Die Uraufführung der Originalfassung findet am 31. Oktober 1879 am Theater an der Wien statt. Die Neufassung von Theo Mackeben wurde am 14. August 1931 erstmals im Admiralspalast in Berlin gezeigt. Die Operette wird 1951 unter der Regie von Georg Wildhagen verfilmt. In den Hauptrollen spielen Sari Barabas, Mathieu Ahlersmeyer, Willy Fritsch, Albert Lieven und Walter Müller. Eine TV-Verfilmung entsteht 1975 durch das ZDF.

Rollen

Marie Jeanne Becu, Putzmacherin, später Gräfin Dubarry (Sopran)
Rene Lavallery, Kunstmaler (Tenor)
Margot, Putzmacherin (Soubrette)
Marquis de Brissac, deren Freund (Tenorbuffo)
Graf Dubarry (Bariton)
König Ludwig XV. (Bariton)
Herzog von Choiseul, Ministerpräsident
Prinz von Soubise
Herzog von Lazun
Radix von St. Foix
Baron Chamard
Lebell
Marschallin von Luxembourg
Lucille
Pierre
Madame Labille
Marianne Verrieres
Claude Verrieres
Ein Abbe
Eine Nachbarin

Adelige, Gesellschaft, Diener, Zofen, Putzmacherinnen, Pariser Volk (Chor und Statisterie)

Handlung

1. Bild: Im Putzmachersalon von Madame Labille in Paris, 1764
Der Marquis de Brissac erscheint als Kunde im Putzmachersalon und lädt die Angestellte Margot mit ihren Freundinnen zum Ausgehen ein. Da erscheint Marie Jeanne Becu, eine weitere Angestellte. Sie hat soeben den Maler Rene Lavallery kennengelernt. Weil ihr die anvertrauten Hüte des Salons allesamt gestohlen wurden, soll sie, obwohl schon Feierabend ist, weiterarbeiten. Als alle fort sind, flieht sie jedoch durch das Fenster.

2. Bild: Auf einem Vergnügungsplatz in der Nähe von Paris
Die Schwester des Ministerpräsidenten Choiseul soll die Nachfolgerin der Madame Pompadour, der Maitresse des Königs werden. Graf Dubarry gibt aber dem Herzog von Lauzun zu verstehen, dass dies aufgrund der politischen Umstände nicht möglich sei. Daneben trifft Jeanne wieder auf den Maler Rene Lavallery und erklärt ihm ihre Liebe. Graf Dubarry beobachtet sie aus der Ferne und ist von Jeannes Reizen begeistert.

3. Bild: Im Atelier des Malers Rene Lavallery
Der Maler Rene Lavallery träumt von seiner Liebe mit Jeanne. Diese hat aber einen sonderbaren Schönheitswahn und verursacht den beiden damit Geldsorgen. Als Rene das Atelier verlässt, erscheint Graf Dubarry. Er versucht unverschämt die schönheitssüchtige Jeanne mit viel Geld zu ködern. Sie lehnt aber das Angebot ab. Durch eine Nachbarin erfährt Rene von Graf Dubarrys Besuch. Empört jagt er Jeanne aus seinem Atelier.

4. Bild: Beim Grafen Dubarry
Brissac ist beim Grafen Dubarry zu Besuch und erzählt vor allen Gästen von einer lieblichen Tänzerin und Sängerin, einer gewissen Manon Rancon, welche gerade im Etablissement Verrieres auftritt. Alle möchten die nächste Vorstellung gemeinsam zu besuchen.

5. Bild: Im Etablissement Verrieres
Jeanne gibt sich als Manon Rancon aus und tritt im Etablissement Verrieres als Tänzerin und Sängerin auf. Graf Dubarry erkennt sie aber sofort. Beim Glückspiel hat sie grosses Pech und verspielt das gesamte Vermögen eines ihrer Verehrer. Graf Dubarry bezahlt Jeannes Spielschulden und verlässt mit ihr das Etablissement.

6. Bild: Im Zimmer des Grafen Dubarry
Graf Dubarry will Jeanne benutzen, um mit ihr seine politischen Ziele verfolgen zu können. Er lässt ihr das Benehmen einer richtigen Dame beibringen. Jeanne selber nimmt Dubarrys ehrgeizige Pläne nicht ernst. Da erhält Graf Dubarry eine Einladung der Marschallin von Luxembourg.

7. Bild: Im prachtvollen Salon der Marschallin von Luxembourg
Der Herzog von Choiseul ist sich sicher, dass seine Schwester die Nachfolgerin der Madame Pompadour wird. Als er aber erfährt, dass seine Schwester nicht bei der Marschallin eingeladen ist, verlässt er beleidigt die Gesellschaft. Die Marschallin teilt Jeanne mit, dass sie noch an diesem Abend zu einem Souper nach Versailles gebracht werde. Gerade als Jeanne bewusst wird, dass sie nur als Spielzeug für eine politische Intrige dienen soll, trifft sie wieder auf Rene. Die Liebe zwischen den beiden wird erneuert und am liebsten würde sie mit Rene fliehen. Als sie aber erfährt, dass der König ihr Bildnis besässe, glaubt sie, Rene selbst habe ihm das Gemälde überlassen. Verstimmt dreht sie Rene den Rücken zu und folgt der Einladung des Königs.

8. Bild: Im Salon von Versailles
Der Diener Lebell bereitet Jeanne für ihre erste Begegnung mit König Ludwig XV. vor. Der König ist von ihr begeistert und macht sie zur Nachfolgerin der Madame Pompadour. Choiseul bringt Jeanne in ihr neues Heim, das Schloss Trianon.

9. Bild: Im Park von Schloss Trianon
Jeanne ist nun Gräfin Dubarry und steht als Nachfolgerin der Pompadour dem König sehr nahe. Choiseul erzählt dem König von Jeannes angeblichen heimlichen Liebesbeziehungen zum Maler Rene. Der König wird Zeuge einer Begegnung Jeannes mit Rene im Garten. Jeanne verabschiedet sich aber von Rene, um sich in Zukunft gänzlich dem König zu widmen. König Ludwig XV. verbannt Choiseul vom Hof. Jeanne wird auch den Grafen Dubarry los. Der König lässt verkünden, dass die Gräfin Dubarry ab nun dem französischen Thron am Nächsten sei.

Musiknummern

"Ich schenk mein Herz nur dem allein, dem ich das Höchste könnte sein"
"Es lockt die Nacht, die Liebe wacht"
"Heut hab ich Glück"
"Ja, so ist sie, die Dubarry, wer sie einst sah, vergisst sie nie"