Operetten-Lexikon

Die Blume von Hawaii

Operette in 3 Akten
Musik von Paul Abraham
Text von Emmerich Földes, Alfred Grünwald und Fritz Löhner-Beda
Uraufführung: 24. Juli 1931 in Leipzig (Deutschland)

Ein Jahr nach Viktoria und ihr Husar bringt der ungarische Komponist Paul Abraham am 24. Juli 1931 in Leipzig seine nächste Operette Die Blume von Hawaii zur Uraufführung. Als Anregung für dieses Werk diente die Geschichte von Lili'uokalani, der letzten Königin von Hawaii. Das Libretto schreiben Emmerich Földes, Alfred Grünwald und Fritz Löhner-Beda.

Rollen

Prinzessin Laya / Susanne Provence (Sopran)
Prinz Lilo-Taro, ihr Verlobter (Tenor)
Raka, eine junge Hawaiierin (Soubrette)
Reginald Harold Stone, Kapitän der amerikanischen Marine (Tenor)
Jim Boy, ein dunkelhäutiger amerikanischer Jazzsänger (Buffo)
Bessi Worthington, Nichte des Gouverneurs (Soubrette)
John Buffy, Sekretär des Gouverneurs (Buffo)
Kaluna, ein alter Hawaiier (Bariton)
Kanako Hilo, Anführer der königstreuen Gruppe (Bariton)
Lloyd Harrison, amerikanischer Gouverneur von Hawaii
Admiral Makintosh
Leutnant Sunny Hill
Kadett Bobbie Flipps

Kadetten, Marineoffiziere, Gesellschaft und Diener (Chor)

Handlung

1. Akt: Vor einer Villa in Honolulu, um 1895
Das Königreich Hawaii ist von der amerikanischen Armee besetzt. Die Königin wurde entmachtet und ein Gouverneur herrscht über die Inselgruppe. Prinzessin Laya hat sich mit den neuen Verhältnissen abgefunden und lebt nun in Paris. Schon als Kind wurde sie dem Prinzen Lilo-Taro versprochen. Der Prinz liebt aber das Leben mehr als seine Heimat und ist oft auf Reisen. Die königstreuen Eingeborenen unter der Führung von Kanako Hilo wollen die amerikanische Kolonialherrschaft abschütteln. Gouverneur Harrison aber möchte seine Nichte Bessi mit Prinz Lilo-Taro zu verheiraten. John Buffy, Harrisons Sekretär, passt das überhaupt nicht, weil er selbst in Bessi verliebt ist.
Kapitän Stone trifft in Honolulu ein. An Bord seines Schiffes ist auch das Künstlerpaar Jim-Boy, ein berühmter Jazzsänger, und die nicht minder berühmte Sängerin Susanne Provence. Auf der Überfahrt hat sich Kapitän Stone in die Sängerin verliebt. Susanne ist in Wirklichkeit die heimkehrende Prinzessin Laya, die aber unerkannt bleiben möchte. Als Kanako Hilo die wahre Identität der Sängerin erkennt, hofft er, eine Verbündete im Kampf gegen die Besatzungsmacht gewonnen zu haben. Die Prinzessin kann sich aber für seine Ideen nicht begeistern, trotzdem sie vom Volk wie eine Königin begrüßt wird.

2. Akt: Im Saal im Königspalast in Honolulu
Beim Blumenfest wird eine junge Dame zur Blumenkönigin gekürt. Prinzessin Laya soll in diesem Jahr die "Blume von Hawaii" werden. Gouverneur Harrison fürchtet aber, das Volk werde das Ereignis zum Anlass nehmen und gegen die amerikanische Besatzung revoltieren. Von Prinzessin Laya verlangt er daher, stellvertretend für das Volk auf jegliche Souveränitätsansprüche zu verzichtet. Die Prinzessin weist dies aber zurück und Kapitän Stone soll sie umgehend zu verhaften. Er verweigert aber den Befehl. Um Stone vor der Degradierung zu bewahren, unterschreibt Laya doch noch die Erklärung. Prinz Lilo-Taro, bei dem inzwischen die alte Liebe zu seiner Verlobten entfacht ist, versteht dies falsch. Er ist verzweifelt und geht an das Meer, um dort den Tod zu suchen. Prinzessin Laya weiß jetzt, wem ihr Herz gehört.

3. Akt: In einer chinesischen Bar in Monte Carlo
Kapitän Stone hat in Honolulu Prinz Lilo-Taro vor dem Selbstmord bewahrt. Er und der Prinz sind Freunde geworden. Die "echte" Susanne Provence tröstet Stone, weil er in der Liebe auf Laya verzichten musste. Am Ende finden sich vier glückliche Paare, darunter sind selbstverständlich auch Prinzessin Laya und Prinz Lilo-Taro.

Musiknummern

Ein Paradies am Meeresstrand
Wir singen zur Jazzband
Du traumschöne Perle der Südsee
Bin nur ein Jonny, zieh durch die Welt
My little Boy
Blume von Hawaii

Orchesterbesetzung

Streicher,
2 Flöten, Oboe, 3 Klarinetten, Fagott, 2 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen,
2 Klaviere, 2 Banjos, Harfe und Schlagzeug