Operetten-Lexikon

Fritz Grünbaum (1880-1941)

geboren am 7. April 1880 in Brünn (Tschechien)
gestorben am 14. Jänner 1941 im KZ Dachau (Deutschland)
begraben am Zentralfriedhof in Wien (1. Tor, alter israelitischer Teil)

Fritz Grünbaum wird am 7. April 1880 in Brünn geboren. Er studiert in Wien Rechtswissenschaften und beginnt danach eine Karriere als Schauspieler, Librettist und Conferencier. 1914 tritt er erstmals im Kabarett "Simpl" auf, in dem er ab 1922 mit Karl Farkas durch seine "Doppelconferencen" berühmt wird. Fritz Grünbaum tritt auch in Filmen auf und schreibt Drehbücher und Schlagertexte. Er lebt bis 1933 in Berlin und Wien.

Am Tag des Einmarsches der deutschen Truppen in Österreich versucht er mit dem selben Zug wie Hermann Leopoldi in die Tschechoslowakei zu flüchten. Er wird jedoch an der Grenze zurückgeschickt.  So versteckt er sich in Wien, wird aber verraten und am 1. April 1938 ins KZ Dachau deportiert. Dort ist er gemeinsam mit Hermann Leopoldi inhaftiert, verbringt aber auch einige Zeit im KZ Buchenwald, wo er den Tod seines Kollegen Paul Morgan miterleben muss. Gemeinsam mit Hermann Leopoldi und anderen inhaftierten Künstlern hat er in Dachau auch einige Auftritte vor Mithäftlingen. Nach schweren Misshandlungen tritt er am Silvesterabend 1940 zum letzten Mal vor seinen Mithäftlingen auf und versucht sich danach umzubringen. Er stirbt kurz danach am 14. Jänner 1941 im KZ Dachau.

Textbücher

Peter und Paul im Schlaraffenland (Operette, Wien 1906)
Die Dollarprinzessin
(Operette, Wien 1907)
Der Liebeswalzer (Operette, Wien 1908)
Sturmidyll (Lustspiel, 1914)
Mein Annerl (Operette, Wien 1916)
Der Favorit (Operette, Berlin 1916)
Die Czikosbaroness (Operette, Hamburg 1919)
Traumexpress (1931)