Operetten-Lexikon

Die Csardasfürstin

Operette in 3 Akten
Musik von Emmerich Kalman
Text von Leo Stein und Bela Jenbach
Uraufführung: 17. November 1915 im Johann-Strauss Theater in Wien (Österreich)

Der ersten Akt der Operette, die ursprünglich den Titel "Es lebe die Liebe" erhalten sollte, wurde bereits 1914 den beiden Librettisten Leo Stein und Bela Jenbach gemeinsam mit dem Komponisten Emmerich Kalman erarbeitet. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Juli 1914 war die Arbeit an dem Werk ein Jahr lang unterbrochen. Erst im Sommer 1915 setzten der Komponist und seine Textdichter ihre Arbeit wieder fort. Kurz vor der Uraufführung wurde der Titel in "Die Csardasfürstin" abgeändert, da eine Operette mit dem Titel "Rund um die Liebe" von Oscar Straus gerade erst Aufsehen erregt hatte. Die Premiere von "Die Csardasfürstin" am 17. November 1915 im Johann-Strauss Theater in Wien war ein grosser Erfolg. Bis Mai 1917 folgten 533 weitere Aufführungen. Die Operette wurde später mehrmals verfilmt, unter anderem mit Liane Haid (1927), mit Marta Eggerth (1934) und mit Marika Rökk und Johannes Heesters (1951).

Rollen

Sylva Varescu, Sängerin
Edwin, ein Fürstensohn, ihr Verehrer
Graf Boni, Edwins Freund
Comtesse Stasi, Edwins Cousine
Feri-Bacsi, ein Adeliger, Edwins Freund
Eugen Rohnsdorff, ein Verwandter Edwins
Fürst Leopold von und zu Lippert-Weylersheim, Edwins Vater
Anhilte, seine Gemahlin

Damen vom Variete, Kavaliere und ein Notar

Handlung

1. Akt: In einem Budapester Theater
Die erfolgreiche Chansonsängerin Sylva Varescu bereitet sich auf ihre Amerikatournee vor. Ihr Verehrer Edwin Lippert-Weylersheim will sie aber heiraten. Seine Eltern sind dagegen und erwirken daher seine Einberufung zum Militär. Eugen Rohnsdorff überbringt den Einberufungsbefehl an Edwin. Außerdem haben die Eltern bereits eine Verlobung mit der Cousine Comtesse Stasi arrangiert. Als Graf Boni, Edwins Freund, dies Sylva mitteilt, reist sie beleidigt mit ihm nach Amerika ab.

2. Akt: In Wien
Wenige Wochen später wird in Wien die Verlobung von Edwin mit seiner Cousine Stasi bekanntgegeben. Da erscheint plötzlich Sylva und gibt sich als Frau von Graf Boni aus. Edwin, der Sylva immer noch liebt, bittet seinen Freund Boni um die Scheidung. Er weiß nämlich, dass dieser eigentlich Stasi liebt. Sylva willigt in die angebliche Scheidung ein. Man macht ihr aber klar, dass sie nicht gesellschaftsfähig sei, es sei denn sie nähme einen Adelstitel an. Da enthüllt sie ihre wahre Identität als Csardasfürstin und der Skandal ist perfekt.

3. Akt: In einem Wiener Hotel
Nach einigen Missverständnissen und Turbulenzen erkennt Edwins Freund Feri-Bacsi in dessen Mutter seine ehemalige Liebe, die Primadonna Hilda. Damit hat Fürst Leopold von und zu Lippert-Weylersheim keine Argumente mehr gegen die Hochzeit von Edwin und Sylva. Auch Boni und Stasi heiraten.

Musiknummern

Heia, heia, in den Bergen ist mein Heimatland
Die Mädis vom Chantant
Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht
Machen wir's den Schwalben nach
Jai Mamám, Bruderherz, ich kauf' mir die Welt
Das ist die Liebe, die dumme Liebe
Tanzen möcht' ich, jauchzen möcht' ich