Operetten-Lexikon

Der Musikfeind

Operette in 1 Akt
Musik und Text von Richard Genée
Uraufführung: 8. Februar 1862 im Großherzoglichen Hoftheater in Schwerin (Deutschland)

Der Musikfeind von Richard Genée ist trotz seiner ins Ohr gehenden Melodien schon lange von fast allen Bühnen verschwunden. Das Bühnenwerk hat zwar eine sehr anspruchslose Handlung, kann aber trotzdem durchaus zu den klassischen Wiener Operetten gezählt werden. Die Operette wurde am 8. Februar 1862 am Großherzoglichen Hoftheater in Schwerin uraufgeführt.

Rollen

Herr Hammer, Privatier (Bassbuffo)
Ida, seine Nichte (Sopran)
Alfred Moll, Komponist (Tenor)

Handlung

Hammer's Landhaus, in der Nähe einer großen Stadt.
Der vermögende Herr Hammer lebt mit seiner Nichte Ida zusammen in einem großen Landhaus. Darin ist gerade eine kleine Wohnung frei geworden, die er vermieten will. Weil er aber keine Musik in seiner Gegenwart duldet, kommt für ihn nur ein unmusikalischer Mieter in Frage. In seiner Jugend wurde Hammer nämlich beim Musizieren einmal ausgelacht und seitdem hat Musik in jeglicher Form abgeschworen. Ida liebt aber den Komponisten Alfred Moll, der sich Herrn Hammer als musikhassender Mieter empfiehlt. Herr Hammer gewinnt durch Nachfragen die Gewissheit, in Moll tatsächlich einen total unmusikalischen Menschen vor sich zu haben und vermietet ihm die Wohnung. Begeistert von seinem unmusikalischen Mieter erlaubt er seiner Nichte Ida sogar Moll zu heiraten, falls er selbst je einmal seinen Hass gegen die Musik aufgeben solle. Ida lehrt ihrem Geliebten im Geheimen ein Lied, das Hammers Mutter ihrem Sohn einst immer vorgesungen hat. Als Herr Hammer in seinem Lehnstuhl schläft, schleichen Ida und Alfred ins Zimmer und singen ihm leise das Lied vor und siehe da, Hammer beginnt im Halbschlaf mitzusingen. Beim Musikmachen erwischt, schwört nun Herr Hammer seiner Musikablehnung ab und gibt zur Heirat der beiden seinen endgültigen Segen.

Musiknummern

Einleitung (Ouverture)
Nr. 1. Arie: "Zum Verzweifeln heut zu Tage"
Nr. 2. Duett: "Musst Du denn schon wieder singen?"
Nr. 3. Romanze: "Ihr Geister in den Tönen"
Nr. 4. Duett: "Wie? Gar nicht musikalisch? Ist das wahr?"
Nr. 5. Ariette: "Das ganze Leben ist Musik"
Nr. 6. Duett: "Das Lied, der Mutter Lied"
Nr. 7. Melodrama und Finale: "Welche Töne? Ist's ein Traum?"

Digitalisiertes Material

Bayerische Staatsbibliothek: Textbuch (Druck, um 1865)

Landesbibliothek Coburg: Klavierauszug mit Text (Druck, um 1885)