Operetten-Lexikon

Adolf Müller jun. (1839-1901)

geboren am 15. Oktober 1839 in Wien (Österreich)
gestorben am 14. Dezember 1901 in Wien (Österreich)

Adolf Müller jun. ist wie sein gleichnamiger Vater Adolf Müller sen. Kapellmeister am Theater an der Wien. Er komponiert aber nicht nur Einlagen zu Schauspielen, wie sein Vater, sondern ganze Opern und Operetten, die ab den 1870er Jahren im Repertoire der Wiener Bühnen waren, aber heute leider vergessen sind. Zu Müllers Singspiel "Des Teufels Weib" (1890) schreibt der Journalist, spätere Politiker und Zionist Theodor Herzl das Textbuch. Müller stellte aus nachgelassenem Material von Johann Strauss (1825-1899) die Operette "Wiener Blut" (1899) zusammen. 1913 wurde Adolf Müllers erfolgreichste Operette "Der Millionenonkel" (1892) von Hubert Marischka mit Alexander Girardi verfilmt. Robert Stolz (1880-1975) schrieb zu diesem Stummfilm eine neue Musikbegleitung, die aber heute verschollen ist.

Werke

Heinrich der Goldschmidt (Romantische Oper, Magdeburg 1867)
Das Gespenst in der Spinnstube (Operette in 1 Akt, Wien 1870)
Waldmeisters Brautfahrt (Komische Oper in 4 Akten, Hamburg 1873)
Van Dyck (Oper in 3 Akten, Rotterdam 1877)
Der kleine Prinz (Operette in 3 Akten, Wien 1882)
Der Hofnarr (Operette in 3 Akten, Wien 1886)
Die Wiener Stadt in Wort und Bild (Ausstattungsposse in 3 Akten, Wien 1887)
Der Liebeshof (Operette in 3 Akten, Wien 1888)
Des Teufels Weib (Singspiel in 3 Akten, Wien 1890)
Die Kammerjungfrau (Singspiel in 2 Akten, 1891)
Der Millionenonkel (Operette in 3 Akten, Wien 1892)
Lady Charlatan (Operette in 3 Akten, Wien 1894)
Renata (Oper in 4 Akten, 1896)
General Gogo (Operette in 3 Akten, Wien 1896)
Der Pfiffikus (Singspiel in 1 Akt, Wien 1896)
Der Blondin von Namur (Operette in 3 Akten, Wien 1898)

Wiener Blut (Operette, Wien 1899), nach musikalischen Motiven von Johann Strauss