Operetten-Lexikon

Oyayaye, ou La Reine des Iles (Die Königin der Inseln)

Operette in 1 Akt
Musik von Jacques Offenbach
Text von Jules Moinaux
Uraufführung: 26. Juli 1855 in den Folies-Nouvelles in Paris (Frankreich)
Dt. Erstaufführung: 6. Jänner 2019 in der Kölner Philharmonie (Deutschland)

"Oyayaye" ist Jacques Offenbachs allererste einaktige Operette. Das skurille Textbuch rund um einen Kontrabassisten und eine Menschenfresserkönigin stammt von Jules Moinaux. Die Uraufführung findet am 26. Juli 1855 in dem von Hervé künstlerisch geleiteten Theater Folies-Nouvelles in Paris statt. Hervé selbst spielt in der Uraufführung die Rolle der Menschenfresserkönigin Oyayaye.

Rollen

Racle-à-mort, ein Kontrabassist
Oyayaye, die Königin der Menschenfresser

Handlung

Auf einer wilden Insel
Racle-à-mort, ein Kontrabassvirtuose, verschläft am Pariser Théâtre de l’Ambigu-Comique sein Solo und wird gefeuert. Überraschenderweise führt das nicht zu seinem sozialen Abstieg, sondern ist der Beginn einer exotisch-grotesken Reise. Nach einer Schiffsreise strandet er mit seinem Instrument auf einer Südseeinsel. Dort wird er von den Eingeborenen bedroht und gefangen genommen. Sie wollen Suppe aus ihm machen, sofern er nicht zu ihrer Unterhaltung beitragen könne. Als Oyayaye, die Königin der Menschenfresser, eintrifft, reicht er ihr einen Zettel, den er eingesteckt hat. Ein von ihm vertontes Gedicht zum Singen, wie er behauptet. In Wirklichkeit ist es aber nur die letzte Rechnung seiner Wäscherin. Oyayaye wird ungeduldig und selbst ein von ihm auf dem Kontrabass improvisiertes Lied weckt nur ihre Lust, mit dem rituelle Kochen der Suppe zu beginnen. In höchster Not beginnt Racle-à-mort die Zeremonie auf selbstgeschnitzten Rohrflöten zu begleiten. Die Kannibalen sind entzückt, werfen ihre Pfeile fort und greifen nach den Flöten, um ihren wilden Tanz zu begleiten. Der unbeobachtete Racle-à-mort sammelt die Pfeile ein und segelt auf seinem Kontrabass und mit windgeblähtem Taschentuch davon.