Operetten-Lexikon

Der fliegende Rittmeister

Operette in 1 Akt
Musik von Hermann Dostal
Text von Leo Stein und Bela Jenbach
Uraufführung: 5. Oktober 1912 im Apollo-Theater in Wien (Österreich)

Die Operette "Der fliegende Rittmeister" wird am 5. Oktober 1912 im Apollo-Theater in Wien-Mariahilf (6., Gumpendorfer Straße 63, Kaunitzgasse 2-4) uraufgeführt. Mit diesem Werk setzt Hermann Dostal seinem Freund, dem Fliegerpionier Rittmeister Johann Ritter Umlauff von Frankwell (1866-1932), der mit dem ersten Fernflug von Wiener Neustadt über Wien nach Budapest und retour im Juni 1911 Fluggeschichte geschrieben hat, ein Andenken. Die Operette kommt beim Publikum so gut an, dass die Spielzeit des Apollo-Theaters verlängert werden muss. Einzelne Musiknummern werden zu Schlagern, die im Wiener Musikverlag Doblinger herauskommen. Heute ist aus diesem Bühnenwerk nur mehr der "Fliegermarsch“ bekannt.

Rollen

Freiherr Felix von Reythling, Gutsbesitzer
Rosi, seine Frau
Baronin Manja von Grabwitz, Witwe
Miklos von Bököffy, Rittmeister
Francesco Cevapcicci, Kellner
Maxi, Dienstmädchen bei Reythling

Handlung

Um 1911 in der Villa von Felix von Reythling
Der Freiherr Felix von Rheytling, der eigentlich mit seiner Gattin Rosi gerade auf Flitterwochen am Comersee ist, küsst eine wunderschöne Unbekannte. Um sie und sich nicht zu blamieren, stellt er die Unbekannte dem berühmten ungarischen Zeppelinfahrer Rittmeister Miklos von Bököffy, der die Kussszene zufällig beobachtet hat, als seine frisch angetraute Ehefrau vor. Dass die schöne Unbekannte eine alte Freundin seiner tatsächlichen Frau Rosi ist, weiß Felix zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Einige halbes Jahr später wird sie ihm bei einem Fest, an dem auch Bököffy teilnimmt, als Manja von Grabwitz, eine alte Schulfreundin von Rosi, vorgestellt. So nimmt ein ausgesprochen amüsantes Verwirrspiel rund um die Liebe und um Zeppeline seinen Lauf. Felix und Manja befürchten, dass nun die Kussgeschichte vom Comersee auffliegt und geben sich Bököffy gegenüber erneut als Ehepaar aus. Rosi erzählen sie wiederum von einer bedrohlichen Liebesgeschichte zwischen Manja und Bököffy. Beide glauben alles, allerdings hat sich Bököffy wirklich in Manja verliebt. Als er zufällig sieht, wie Felix und Rosi sich küssen, muss er einschreiten und bittet um Rosis Hand, um die vermeitnlich betrogenen Manja zu schützen. Die Situation löst sich erst auf, als er Manja seine Liebe gesteht und diese ihn aufklärt, dass Felix und Rosi miteinander verheiratet sind.