Operetten-Lexikon

Willy Leitner (1915-2002)

geboren am 5. Juni 1915 in Kaltern/Südtirol (Italien)
gestorben am 13. Oktober 2002 in Berlin (Deutschland)

 

Wilhelm August Franz Josef Leitner kommt am 5. Juni 1915 als Sohn eines Laienschauspielerpaares in Kaltern in Südtirol zur Welt. Er erlernt das Gitarrespielen und den Beruf eines Schriftmalers. Mit 15 Jahren komponiert er erste Lieder als Autodidakt. 1935 absolviert er an der Wiener Musikakademie eine Ausbildung für Gesang und Komposition. Nach dem II. Weltkrieg beginnt er 1946 im Ensemble des Salzburger Landestheaters eine Sängerkarriere als Bariton. Ab 1947 ist er an der Grazer Oper engagiert, von 1950  bis 1952  am Staatstheater in Wiesbaden in Deutschland, dann bis 1959 am Theater in Saarbrücken. Es folgen zahlreiche Gastspiele und Auftritte als Konzert- und Oratoriensolist. Nach vielen Tourneejahren läßt sich Willy Leitner in den späten 1970er Jahren in Berlin nieder.

Als Komponist ist er vor allem mit Wienerliedern, zum Teil auf eigene Texte, aber auch mit Tanzmusik und Bühnenwerken bekannt geworden. In Graz lernt er den Sänger Oskar Czerwenka kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbindet. Czerwenka interpretiert später viele von Willy Leitner komponierte Lieder auf Plattenaufnahmen. Seine Operette Der Filmmillionär wird 1962 bei den Operettenwochen in Bad Ischl uraufgeführt. Willy Leitner komponiert auch für das Wiener Kabarett. In der zweiten Hälfte seiner Sängerkarriere wechselt Willy Leitner ins Charakterfach. Eine seiner Paraderollen ist der Kaiser Franz Joseph in der Operette Das weiße Rössl. Noch Mitte der 1990er Jahre spielt er diese Rolle in Berlin in der legendären Version der Geschwister Pfister. Am 13. Oktober 2002 stirbt der Opernsänger und Unterhaltungskomponist Willy Leitner mit 87 Jahren in Berlin an einer Lungenentzündung.

Werke

Der Filmmillionär (Operette, Bad Ischl 1962)
6 Frauen um Peter
(Musikalisches Lustspiel)