Operetten-Lexikon

Kurt Weill (1900-1950)

geboren am 2. März 1900 in Dessau (Deutschland)
gestorben am 3. April 1950 in New York (USA)

Am 2. März 1900 wird Kurt Julian Weill als Sohn eines jüdischen Kantors in Dessau geboren. Ab 1912 erhält  er Klavierunterricht und im Alter von 13 Jahren arbeitet er an seinen ersten Kompositionen. Später gibt Kurt Weill Klavierstunden und 1918 beginnt er sein Studiums an der Hochschule für Musik in Berlin. 1920 wird er als Kapellmeister am Stadttheater in Lüdenscheid engagiert.

Von 1921 bis 1923 ist Kurt Weill Meisterschüler bei Ferruccio Busoni an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Er komponiert seine erste Symphonie und wird Mitglied der Musikabteilung der "Novembergruppe", einem Zusammenschluss oppositionell gesinnter Künster. Ihr Ziel ist die Demokratisierung des Kunstgeschehens. Weill schreibt ab 1924 Vorschauen und Rezensionen zum Radioprogramm für die überregionale Programmzeitschrift "Der deutsche Rundfunk".

1926 heiratet er die Schauspielerin Lotte Lenya (1898-1981). Im gleichen Jahr wird seine ersten Oper "Der Protagonist" in der Dresdner Staatsoper uraufgeführt. 1927 beginnt die Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht und Lotte Lenya tritt hier zum erstenmal als Weill-Sängerin auf. Seine Opera buffa "Der Zar läßt sich photographieren" wird 1928 in Leipzig uraufgeführt. Während einer Reise mit Brecht, Lenya und Helene Weigel an die französische Riviera entsteht der grösste Teil von "Die Dreigroschenoper", die am 31. August 1928 mit grossem Erfolg in Berlin uraufgeführt wird. Weills Ehefrau Lotte Lenya spielt in der Uraufführung die Seeräuber-Jenny. "Die Dreigroschenoper" kritisiert mit Satire und Spott die bürgerlich-kapitalistische Welt der Weimarer Republik.

1930 wird die mit Brecht gemeinsam produzierte Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" in Leipzig uraufgeführt. Notenpapiere mit Weills Musikstücken gehen bei der Bücherverbrennung 1933 in Flammen auf. Weill lässt sich von Lotte Lenya scheiden und emigriert nach Paris. 1935 wandert er über London in die Vereinigten Staaten aus. In den USA werden Weills Bühnenstück "Knickerbocker Holiday" (1938), des Musical "Lady in the dark" (1941) und das Film-Musical "Where do we go from here?" (1945) uraufgeführt. Ausserdem komponiert Kurt Weill 1938 die Musik zu dem Film "You and me" von Fritz Lang. 1937 heiratet Kurt Weill seine erste Gattin Lotte Lenya zum zweiten Mal. Er erhält 1943 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Am 3. April 1950 stirbt Kurt Weill an den Folgen eines Herzinfarktes in New York.

Werke

Der Protagonist (Oper, 1926)
Royal Palace (Oper, 1927)
Der Zar lässt sich photographieren (Oper, 1928)
Die Dreigroschenoper (Stück mit Musik, 1928)
Happy End (Stück mit Musik, 1929)
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (Oper, 1930)
Der Jasager (Oper, 1930)
Die Bürgschaft (Oper, 1932)
Der Silbersee (Stück mit Musik, 1933)
Marie Galante (Stück mit Musik, 1934)
Der Kuhhandel (Operette, 1935)
Johnny Johnson (Musical, 1936)
Der Weg der Verheißung oder The Eternal Road (Stück mit Musik, 1937)
Knickerbocker Holiday (Musical, 1938)
Lady in the Dark (Musical, 1941)
One Touch of Venus (Musical, 1943)
The Firebrand of Florence (Operette, 1945)
Street Scene (Oper, 1947)
Down in the Valley (Oper, 1948)
Lost in the Stars (Musical Tragedy, 1949)

Internet

kurt-weill-fest.de