Cagliostro in Wien
Operette in 3 Akten
Musik von Johann Strauss
Text von F. Zell und Richard Genée
Uraufführung: 27. Februar 1875 im Theater an der Wien (Österreich)
Die Operette "Cagliostro in Wien" wurde von Johann Strauss Sohn nach einem Libretto von F. Zell und Richard Genée komponiert. Genée wirkt, wie schon bei der Operette "Die Fledermaus", an der musikalischen Ausarbeitung mit. Die Uraufführung am 27. Februar 1875 im Theater an der Wien mit Marie Geistinger (1836-1903) als italienische Straßensängerin Lorenza und dem Publikumsliebling Alexander Girardi (1850-1918) als Blasoni war ein großer Erfolg. Das schwache Textbuch und eine eher blasse Musik führen aber dazu, dass die Operette nicht lange im Theaterrepertoire blieb. Erst 1927 wurden diese Schwächen durch musikalische Bearbeitung von Erich Wolfgang Korngold (1897-1957) und später im Jahr 1941 mit einem überarbeiteten Libretto von Gustav Quedenfeldt und einer musikalischen Bearbeitung von Karl Tutein behoben. Zum 200. Geburtstag von Johann Strauss kommt eine Bearbeitung von Thomas Brezina und Johnny Bertl in Wien im Zirkus Roncalli zur Aufführung.
Rollen
Kaiserin Maria Theresia
Maria Luise, Infantin von Spanien
Baron Sebastian Schnucki, kaiserl. Sittenkommissar
Graf Cagliostro, Abenteurer und Schwarzkünstler
Lorenza, italienische Straßensängerin
Feri von Lieven, Leutnant
Frau Adami
Annemarie, ihre Nichte
Teiglein, Konditor, Annemaries Vormund
Blasoni, Beppo und Barberino, Cagliostros Gehilfen
Severin, Schaubudenbesitzer
Ein Wirt
Der Hofmarschall
Hofherren, Hofdamen, Volk, Soldaten, Polizisten
Handlung
In Wien um 1765.
Der italienische Abenteurer Cagliostro reist in geheimer Mission nach Wien. Er soll die Verlobung des österreichischen Erzherzogs Leopold mit der spanischen Thronfolgerin Marie Louise verhindern. Mit Hilfe der Straßensängerin Lorenza, die seine Dienerin ist, gelingt es ihm, die Gunst des kaiserlichen Sittenkommissars Baron Sebastian Schnucki zu gewinnen. Doch der Baron hat ganz andere private Sorgen. Der Madame Adami hat er vor einiger Zeit die Ehe versprochen und diese drängt das Versprechen endlich einzulösen. Adamis Nichte Annemarie möchte Leutnant Feri von Lieven heiraten, aber die reiche Tante gib das dafür notwendige Geld nicht her. Cagliostro gelingt es, ins Schloss Schönbrunn zu kommen und dort die Infantin in Hypnose zu versetzen. Sie schreibt einen Brief an die Kaiserin, mit der Bitte ihre Verlobung aufzuheben. Dieser Brief gelangt aber in die Hände von Baron Schnucki und Leutnant Feri und sofort wird Cagliostro verdächtigt. Der Abenteurer kann aber seiner Verhaftung entgehen, weil er die leichtgläubige Kaiserin überzeugt, er hätte ein Mittel gefunden, mit dem jedes billige Metall in Gold verwandelt werden kann. Von seiner Freundin Lorenza erfährt Cagliostro, dass sein Gehilfe Blasoni verschwunden ist und sämtliche Geheimdokumente mitgenommen hat. Blasoni übergibt die Dokumente dem Leutnant Feri und so erfährt die Kaiserin die ganze Wahrheit. Sie verspricht aber dem verhafteten Abenteurer die Freiheit, wenn er die Infantin aus ihrer Hypnose befreit. Cagliostro kommt der Bitte gerne nach und verlässt dann Wien so schnell wie möglich. Auch die Liebesprobleme von Madame Adami und ihrer Nichte werden von Kaiserin Maria Theresia gelöst. Doch Madame Adami findet sich einen besseren Bräutigam: den Hofkonditor Teiglein. Die plötzliche Liebe zu diesem Mann macht sie auch großzügig und am Ende sind zwei Paare glücklich.