Operetten-Lexikon

Das Land des Lächelns

Operette in 3 Akten
Musik von Franz Lehar
Text von Victor Leon, Ludwig Herzer und Fritz Löhner-Beda
Uraufführung: 10. Oktober 1929 im Berliner Metropol-Theater (Deutschland)

"Das Land des Lächelns" ist eine romantische Operette in drei Akten von Franz Lehar. Die Uraufführung der ersten Fassung dieser Operette unter dem Titel "Die gelbe Jacke" findet am 9. Februar 1923 im Theater an der Wien statt. Die Idee zur Handlung stammt von Lizzy Leon, der Tochter von Victor Leon, die auch das Manuskript schreibt. Ihr Vater übernimmt es und statt eines Maharadschas macht er einen chinesischen Prinzen zum Hauptdarsteller. Er gibt der Operette den Titel "Die gelbe Jacke", nach der chinesischen Zeremonie, bei der der Ministerpräsident mit einer gelben Jacke bekleidet wurde. Hubert Marischka ist der erste chinesische Prinz Sou-Chong. Das Werk ist aber kein großer Erfolg.

So werden die Autoren Ludwig Herzer und Fritz Löhner-Beda mit der Neubearbeitung der Operette für Richard Tauber betraut. Mit dem neuen Titel "Das Land des Lächelns" wird die Operette am 10. Oktober 1929 im Berliner Metropol-Theater erstmals aufgeführt. Die erste Verfilmung der Operette entsteht bereits 1930 mit Richard Tauber und Mary Losseff in den Hauptrollen. Weitere Verfilmungen folgen 1952 (mit Marta Eggerth und Jan Kiepura), 1961 und 1974.

Rollen

Prinz Sou-Chong (Tenor)
Mi, dessen Schwester (Soubrette)
Lisa, Tochter des Grafen Ferdinand Lichtenfels (Sopran)
Graf Ferdinand Lichtenfels, Feldmarschall-Leutnant, ihr Vater
Lore, dessen Nichte
Graf Gustav von Pottenstein (Tenorbuffo)
Tschang, Sou-Chongs Onkel (Bariton)
Obereunuch (Tenorbuffo)
Ling, Oberpriester (Bariton)

Gesellschaft, Offiziere, Mandarine und Dienerinnen (Chor, Ballett und Statisterie)

Handlung

1. Akt: Im Salon des Grafen Lichtenfels in Wien um 1912.
Lisa, die Tochter des Grafen Ferdinand Lichtenfels, hat ein Reitturnier gewonnen und wird gefeiert. Vor kurzem ist sie in Wien dem chinesischen Prinzen Sou-Chong begegnet und hat sich in ihn verliebt. Da sie eine Vorliebe für Ungewöhnliches und Spannendes hat, schweifen ihre Gedanken in die Ferne. Die verhaltene Leidenschaft des Prinzen und die exotische Aura seines Auftretens beeindrucken sie. Der Prinz erkennt zwar, dass die Liebe zu Lisa aussichtlos ist, überspielt aber seine traurigen Gedanken stets mit einem Lächeln. Er erwidert ihre Gefühle und entgegen den Warnungen ihres Vaters folgt Lisa ihrer Liebe nach China.

2. Akt: In der Halle des Prinzenpalastes in Peking.
In China muss sich das frisch verliebte Paar aber bald der gesellschaftlichen Wirklichkeit stellen. Mehr und mehr wird ihnen die Unvereinbarkeit ihrer Charaktere, Kulturen und Sitten bewusst. Graf Gustav von Pottenstein, Lisas früherer Verehrer, ist nach China nachgereist und schürt in Lisa die Sehnsucht nach ihrem früheren Leben. Sou-Chong muss dem Drängen seines sittenstrengen Onkels nachgeben und nach altem Brauch vier Mandschu-Mädchen heiraten. Damit stürzt er Lisa in tiefe Verzweiflung. Die selbstbewusste junge Europäerin will nicht hinnehmen, nur eine von fünf Frauen zu sein. Da verliert Sou Chong die Beherrschung und die Situation eskaliert.

3. Akt: Im Gemach des Frauenhauses des Prinzen.
Lisa wird nun gegen ihren Willen im Palast von Sou Chong festgehalten. Mit Gustl plant sie die gemeinsame Flucht aus dem Palast. Doch Sou-Chong durchkreuzt ihren Plan. Er erkennt aber, dass er Lisa nicht halten kann und lässt sie doch ziehen. Mit einem traurigen Lächeln bleibt er zurück.

Musiknummern

Dein ist mein ganzes Herz
Immer nur lächeln
Bei einem Tee à deux
Von Apfelblüten einen Kranz
Wer hat die Liebe uns ins Herz gesenkt?
Meine Liebe, deine Liebe
Liebes Schwesterlein, sollst nicht traurig sein