Operetten-Lexikon

Die Kaiserin

Operette in 3 Akten
Musik von Leo Fall
Text von Julius Brammer und Alfred Grünwald
Uraufführung: 16. Oktober 1915 im Metropoltheater in Berlin (Deutschland)

Zwischen 1913 und 1916 schreibt Leo Fall für Berlin und Wien sechs Operetten, die aber wegen des 1. Weltkrieges weniger internationalen Erfolg hatten, als seine Vorkriegsarbeiten. Dennoch ragen zwei dieser Werke musikalisch heraus: "Die Rose von Stambul" (1916) und "Die Kaiserin" (1915), von der Fall später behauptete, sie sei sein Lieblingswerk. Das Textbuch zu dieser Operette verfassen Julius Brammer und Alfred Grünwald nach dem Lustspiel "Maria Theresia" von Franz von Schönthans. Die Uraufführung mit Fritzi Massary in der Hauptrolle findet am 16. Oktober 1915 im Metropoltheater in Berlin statt. Die österreichische Erstaufführung am 1. Februar 1916 im Carltheater in Wien muss aus Zensurgründen unter dem Titel "Fürstenliebe" erfolgen.

Rollen 

Prinzessin Maria Theresia, später die Kaiserin
Franz von Lothringen, ihr Gemahl
Prinzessin Adelgunde, genannt Bichette
Graf Kaunitz, später Kanzler
Graf Pepi Cobenzl
Gräfin Fuchs
Drei Gesandte in Gelb, Rot und Grün
Graf Khevenhüller
Fritz von der Heide, ein Kurier
Dr. van Swieten
Hofrat Crusius
Kleespitz, Kammerheizer
Erzherzogin Maria Anna
Erzherzogin Maria Christina

Hofdamen und -herren, Hofräte, Kommissare, Ballgäste, Tänzer und -innen, Musiker, Edelknaben, Offiziere, Dienerschaft und Volk.

Handlung

Wien um 1740
Prinzessin Maria Theresia soll bald heiraten. Sie hat sich in Franz von Lothringen verliebt. Dieser erscheint der intriganten Gräfin Fuchs aber als nicht standesgemäß genug. Die drei von ihr bestellten Gesandten werden aber von Maria Theresia als Wäschermädel verkleidet empfangen. Schockiert ob der lockeren Sitten verlassen sie sofort den Hof. Schließlich hält Franz von Lothringen feierlich um die Hand der zukünftigen Kaiserin an.
Einige Jahre später ist Maria Theresia bereits Kaiserin und mit Franz verheiratet. Aus Paris kommt Prinzessin Bichette, eine Cousine von Franz von Lothringen, zum Geburtstag der Kaiserin nach Wien und ist ob des strengen Hofzeremoniells und der Nachgiebigkeit ihres Cousins gegenüber seiner Gemahlin schockiert. In der Ehe von Maria Theresia und Franz gibt es auch bereits einige Unstimmigkeiten und Eifersüchteleien.
Prinzessin Bichette flirtet mit dem charmanten Grafen Pepi Cobenzl und besucht mit ihm heimlich den Wäschermädelball. Kleespitz, ein Spion der Gräfin Fuchs, hat zwei Personen des Hofes am Ball in einer Laube gesehen. Kleespitz hat den aus der Laube heraushängenden Fuss der Dame mit Kohle geschwärzt, damit sie später am Hof identifiziert und bestraft werden könne. Als Kleespitz es Graf Pepi erzählt, lässt dieser die Stiefelsohlen aller Hofdamen schwärzen. Die Kaiserin kontrolliert die Absätze ihrer Hofdamen und ist schockiert, weil alle am Wäschermädelball waren. Schließlich gestehen Bichette und Pepi ihren Fehltritt und werden von der Kaiserin als Strafe gemeinsam nach Paris geschickt.

Musiknummern

Du mein Schönbrunn
Zwei Fußerln zum Tanzen