Operetten-Lexikon

Pfälzer Musikanten

Operette in 2 Akten und 4 Bildern
Musik von Hans Striehl
Text von Kurt Neufert
Uraufführung: 1. März 1956 am Landestheater in Linz (Österreich)

Die Operette "Pfälzer Musikanten" nach einem Textbuch von Kurt Neufert erzählt eine in der idyllischen Pfalz angesiedelte turbulente Geschichte um einen Saxophonspieler, eine resolute Weingutsbesitzerin und einen Geißbock. Am 1. März 1956 wird die Operette am Landestheater Linz uraufgeführt. In diesem Werk versucht Hans Striehl eine Synthese der sogenannten "Ernsten Musik" mit der "Unterhaltungsmusik" herzustellen. Der Komponist schlägt in seiner Partitur für das Genre der Operette der Nachkriegszeit unübliche Töne an. Er kann und will nicht verbergen, dass Paul Hindemith sein Lehrmeister war. Vermutlich ist es seiner avantgardistischen Musik zuzuschreiben, dass das Bühnenwerk heute vergessen ist.

Rollen

Anton Petermann, Bürgermeister (Bassbuffo)
Bertel Petermann, Musikant, sein Sohn (Tenor)
Mathilde Tillmann, Weingutbesitzerin (Alt)
Else Tillmann, ihre Tochter (Sopran)
Gustav Freund (Tenorbuffo)
Libussa, seine Verlobte (Soubrette)
Koppehannes
Die drei Spitzbuben (TTB)
Herr Wolf (Tenorbuffo)
Zwei Gemeinderäte (Tenor und Bass)
Gendarmeriewachtmeister
Ein Bauernmädel

Bauernvolk und -kapelle, Kellnerinnen, Gendarmen, Kinder, Musikanten, Akkordeonspielerinnen
(Chor, Ballett, Musikanten und Statisterie)

Handlung

In der Pfalz, um 1955

1. Akt: Auf dem Marktplatz eines Dorfes in der Pfalz (1. Bild) und am Festplatz im Wald (2. Bild)
In einem Dorf in der Pfalz wird anlässlich des jährlichen Weinfestes ein Preis für den besten Musikanten vergeben. Auch der erst vor kurzem in seine Heimat zurückgekehrte Bertel Petermann hat sich zum Musikanten-Wettstreit angemeldet. Er spielt aber im Wettbewerb zur großen Überraschung des Publikums nicht wie seine Mitstreiter auf einer Klarinette, sondern auf einem Saxophon. Die reiche Weingutbesitzerin Mathilde Tillmann ist darüber besonders entsetzt. Als sie auch noch merkt, dass ihre Tochter Else ein Auge auf den jungen Musikanten geworfen hat, rastet sie aus. Bertel wird im Wettbewerb von der Jury disqualifiziert und verlässt missmutig das Fest. Else schließt sich ihm aber an.

2. Akt: Im Vorraum und Saal des Rathauses von Deidesheim (3. Bild) und auf dem Marktplatz in Deidesheim (4. Bild)
Die Bürger von Deidesheim feiern das jährliche Fest der Geißbockversteigerung. Als Höhepunkt des Festes ist der Auftritt des berühmten Saxophonisten Bert Berté angekündigt. Hinter diesem Namen verbirgt sich aber der Musikant Bertel Petermann. Nachdem sein Auftritt zuerst boykottiert wird, gerät er dann doch dank seines virtuosen Saxophonspieles zu einem wahren Triumph. Sogar die reiche Weingutbesitzerin Mathilde Tillmann ist tief beeindruckt von seiner Kunst. So ein junger Bursch, der so gefeiert wird, wäre ihr als Schwiegersohn durchaus recht. So versöhnt sie sich wieder mit ihrer Tochter und erteilt ihr den mütterlichen Segen zur Verlobung mit dem Pfälzer Musikanten.

Musiknummern

"Musik und du, ihr macht mir das Leben erst wert"
"Wer niemals eine Reise tut"
"Ich blas' so gern das Saxophon"
"Wir pfeifen drauf, wir pfeifen drauf"