Operetten-Lexikon

Giacomo Puccini (1858-1924)

geboren am 22. Dezember 1858 in Lucca (Italien)
gestorben am 29. November 1924 in Brüssel (Belgien)
begraben in Torre del Lago in Viareggio (Italien)

Giacomo Puccini wird am 22. Dezember 1858 in Lucca als 6. von acht Kindern des Komponisten und Chorleiters Michele Puccini in Lucca geboren. Er studiert zuerst bei seinem Vater und nach dessen Tod bei seinem Onkel, dem Organisten Fortunato Magi. Dann besucht er kirchliche Seminare und das Musikinstitut „Giovanni Pacini“. 1880 übersiedelt er nach Mailand und absolviert dort das Konservatorium als Schüler von Antonio Bazzini und Amilcare Ponchielli. Nach dem Abitur nimmt er an einem Kompositionswettbewerb für ein neues Werk in einem Akt teil. Das komponierte Werk, die Oper "Le Villi" bleibt im Wettbewerb ohne Erfolg, wird aber 1884 in Mailand aufgeführt und erhält gute Kritiken, welche die Aufmerksamkeit von Giulio Ricordi auf Puccini zieht. Sein nächstes Bühnenwerk "Edgar" wird 1889 an der Mailänder Scala mit geringem Erfolg aufgeführt. In diesen Jahren hat Giacomo Puccini eine Affäre mit der verheirateten Elvira Bonturi, mit der er 1886 dann einen Sohn Antonio hat.

Der Verleger Ricordi beteiligt Puccini an weiteren Projekten. Seine Oper "Manon Lescaut" wird 1893 in Turin mit gutem Erfolg aufgeführt. Puccini lässt sich in Torre del Lago am Massaciuccoli-See in der Nähe von Lucca nieder. Seine nächsten Werke "La Bohéme" (Turin, 1896), "Tosca" (Rom, 1900) und "Madama Butterfly" (Mailand, 1904) festigen die wirtschaftliche Lage des Komponisten. 1903 hat Puccini, der schnelle Autos liebt, einen schweren Unfall, an dessen Folgen er noch einige Monate laboriert und 1904 heiratet er die verwitwete Elvira Bonturi. Nach "Das Mädchen aus dem goldenen Westen" (New York, 1910) komponiert er seine einzige "Operette" "La rondine" (Monte Carlo, 1917).

Es folgen "Il tabarro", "Suor Angelica" und "Gianni Schicchi", die er zu "Il trittico" (New York, 1918) vereint. Im März 1920 beginnt Puccini seine letzte Oper "Turandot", die aber unvollendet bleibt. Er hat erste Anzeichen von Kehlkopf-Krebs. Das Fortschreiten der Krankheit treibt 1924 Puccini zu einem verzweifelten Versuch. Er fährt nach Brüssel, wo er sich einer neuartigen Operation unterzieht, an deren Folgen er wenige Tage später am 29. November 1924 stirbt. Seine sterblichen Überreste werden nach Italien in die Kapelle der Villa Torre del Lago überführt. Die Oper "Turandot" wird am 25. April 1926 unvollendet, ohne das Ende des letzten Aktes, an der Mailänder Scala aufgeführt.

Werke

Le Villi (Oper in 1 Akt, Mailand 1884)
Edgar (Oper, Mailand 1889)
Manon Lescaut (Oper, Turin 1893)
La Bohème (Oper, Turin 1896)
Tosca (Oper, Rom 1900)
Madama Butterfly (Oper, Mailand 1904)
La fanciulla del West (Oper, New York 1910)
La rondine (Lyrische Komödie in 3 Akten, Monte-Carlo 1917)
Il trittico (New York 1918), bestehend aus 3 Einaktern: Il tabarro (Der Mantel), Suor Angelica (Schwester Angelica) und Gianni Schicchi
Turandot (Oper, Mailand 1926)