Operetten-Lexikon

La rondine (Die Schwalbe)

Lyrische Komödie in 3 Akten
Musik von Giacomo Puccini
Text von Giuseppe Adami, Alfred Maria Willner und Heinz Reichert
Uraufführung:  27. März 1917 an der Opéra de Monaco in Monte-Carlo (Monaco)

"La rondine" ist ursprünglich ein Auftragswerk für das Wiener Carltheater, wird aber wegen des Weltkriegs am 27. März 1917 an der Opéra de Monaco in Monte-Carlo uraufgeführt. Puccini will seine Musik als Reaktion auf die grauenvolle Weltkriegsmusik aufgefasst wissen. Er komponiert aber keine klassische Operette mit gesprochenen Texten, sondern ein durchkomponiertes Bühnenwerk, eine "kleine" Oper, die aber zahlreiche Anklänge an die Wiener Operette besitzt. Das Textbuch stammt von Giuseppe Adami nach der deutschen Vorlage "Die Schwalbe" von Alfred Maria Willner und Heinz Reichert. Im Oktober 1920 wird die Operette erstmals in Wien an der Volksoper aufgeführt.

Rollen

Magda de Civry
Lisette, ihre Dienerin
Rambaldo Fernandez, ein Bankier, Magdas Liebhaber
Ruggero Lastouc, Sohn eines Freundes von Rambaldo
Prunier, ein Dichter
Périchaud
Gobin, Freund Rambaldos
Crébillon, Freund Rambaldos
Rabonnier, ein Maler
Yvette, Magdas Freundin
Bianca, Magdas Freundin
Suzy, Magdas Freundin
ein Butler
ein Sänger
ein junger Mann
Lolette, Georgette und Gabriella

Handlung

1. Akt: Im Wohnzimmer von Magda
Der Dichter Prunier diskutiert bei einem Empfang mit dem Bankier Rambaldo Fernandez über die neueste Pariser Mode: die sentimentale und romantische Liebe. Alle verspotten ihn. Nur Magda ist beeindruckt und erinnert sich an ihre Jugend. Prunier liest aus Magdas Hand und sagt ihr voraus, dass sie eines Tages wie eine Schwalbe fliegen wird. Magda glaubt an ein schlechtes Omen, aber der Dichter beruhigt sie. Da kommt Ruggero, ein Freund von Rambaldo, der zum ersten Mal in Paris ist. Magdas Freunde und ihr Magd Lisette zählen ihm die berühmtesten Nachtclubs auf, von denen Bullier der Beste ist. Ruggero beschließt, dorthin zu gehen. Als alle Gäste gegangen sind, gestehen sich die zurückgebliebene Lisette und Prunier ihre Liebe. Magda geht, als Grisette verkleidet, aus.

2. Akt: Im Ballsaal von Bullier
Im Ballsaal von Bullier wird getanzt und gefeiert. Ruggero sitzt an einen Tisch. Da erscheint die verkleidete Magda und erblickt Ruggero. Sie setzt sich zu Ruggero und stellt sich ihm als Paulette vor. Als sie wieder gehen will, hält er sie zurück und fordert sie zum Tanzen auf. In der Zwischenzeit kommen Prunier und Lisette und erkennen Magda. Sie setzen sich an ihren Tisch und bestellen Champagner, um zu feiern. Da erscheint auch Rambaldo. Als Prunier Rambaldo erblickt, versucht er die Situation zu retten. Rambaldo brüskiert Magda und diese erklärt, dass zwischen ihnen alles zu Ende sei. Rambaldo geht und Magda bleibt allein zurück. Mit Ruggero verlässt sie den Ballsaal.

3. Akt: An der französischen Riviera
Magda und Ruggero leben jetzt zusammen und möchten heiraten. Magda wird aber zunehmend von ihrer Vergangenheit eingeholt. Als Prunier und Lisette kommen. Der Dichter warnt Magda, dass Rambaldo bereit ist, ihr zu vergeben. Aber sie kümmert sich nicht darum. Ruggero kommt glücklich zurück, weil seine Mutter die Hochzeit erlaubt hat, doch Magda offenbart ihm ihre Vergangenheit und will ihn verlassen. Ruggero versucht sie zu überzeugen, es nicht zu tun, aber sie ist unnachgiebig und verlässt Ruggero. Magda bleibt nur mehr, jetzt zu fliegen wie eine Schwalbe ...