Operetten-Lexikon

Sommerarena Baden bei Wien (Österreich)

In Baden bei Wien wird seit Beginn des 18. Jhdts. im Sommer Theater gespielt. Zuerst in einem Holzstadel und seit 1775 in einem festen Haus am Platz des heutigen Stadttheaters. Im Winter gibt es erst seit 1867 Theateraufführungen. Der Theaterdirektor Franz Pokorny lässt 1841 die erste Sommerarena, einen Holzbau ohne Dach, erbauen. 1865 erfolgt ein Neubau aus Holz, der 1873 vergrössert wird. In den 1890er-Jahren sind dann beide Badener Theater, die Sommerarena und das Stadttheater, abbruchreif.

Nach langer politischer Diskussion wird 1906 vom Architekten Rudolf Kraus an der Stelle eines hölzernen Vorgängerbaues das heutige Gebäude für 700 Besucher unter freiem Himmel errichtet. Prof. Kraus ist ein Mitarbeiter der bekannten Theaterarchitekten Hermann Helmer und Ferdinand Fellner. Das in der Jugenstil-Architektur einmalige Dach der Sommerarena, eine verschiebbare Glaskonstruktion, kann je nach Wetter geöffnet oder geschlossen werden.

Von 1938 bis 1945 gehört die Badner Sommerarena zur Gaubühne Niederdonau und 1945 bis 1955 ist das Theater als besetztes Objekt nicht bespielbar. Erst 1957, nach 18-jähriger Unterbrechung, wird der Betrieb wieder aufgenommen. Die im Kurpark von Baden bei Wien gelegene Sommerarena zählt heute zu den schönsten Sommertheatern Österreichs.

Das Theaterleben in Baden bei Wien ist heute vor allem von Operettenaufführungen geprägt. Im Winter finden die Aufführungen im Stadttheater statt. Pro Spielzeit kommen hier zwei bis drei Produktionen auf die Bühne. Während des Sommers werden in der Sommerarena zwei bis drei Operettenproduktionen gespielt. Es kommen auch immer wieder selten gespielte Werke der Operettenliteratur auf den Spielplan.

Literatur

Willander, Alfred: Musikgeschichte der Stadt Baden, Baden bei Wien 1980.
Willander, Alfred: Baden bei Wien - Stadt der Musik, Berndorf 2007.

Internet

buehnebaden.at